Ich bereite mich vor


Die Besteigung des Mont Blanc ist kein Wanderausflug, sondern hochgradiger ALPINISMUS ! Seinen Aufstieg vorzubereiten bedeutet, sich an die Bedingungen einer Hochgebirgstour anpassen zu können, die mit einem Risikosport vergleichbar ist.

Die körperliche, technische und psychologische Vorbereitung

• Jeder Bergsteiger der Seilschaft muss die erforderlichen Techniken beherrschen. Sie müssen das Gehen mit Steigeisen, das Klettern in unterschiedlichem Terrain, sowie Gratpassagen beherrschen und in der Lage sein, die Seilabstände in der Seilschaft richtig anzupassen (lange Abstände auf dem Gletscher, kurze Abstände auf dem Grat usw).

• Eine gute und gründliche körperliche Vorbereitung von mindestens 3 Monaten vor der Besteigung (Wandern, Fahrrad fahren, Jogging) ist ZWINGEND ERFORDERLICH!

• Sich gut zu AKKLIMATISIEREN, das bedeutet, progressive Trainingsläufe bzw. Aufenthalte im Hochgebirge zu absolvieren (3 Nächte oberhalb von 2500/3000m sind oftmals notwendig).

• Aus psychologischer Sicht, müssen Sie auf schlaflose Nächte und lange Tage in einer traumhaften, aber bedrohlichen, fremden und wechselhaften Umgebung gefasst sein. Zur Vorbereitung der Expedition gehört auch, dass Sie sich durch Studieren von Karten, Topo-Guides und Berichten von Expeditionen mit dem Terrain vertraut machen. Ein professioneller Bergführer kann Sie beraten, vorbereiten und betreuen und die Verantwortung für die Expedition übernehmen.

• Da das Wetter im Gebirge schnell umschlägt und es nicht ratsam ist, jeder Spur im Schnee zu folgen, müssen Sie die Orientierungstechniken unbedingt beherrschen.

Die verschiedenen Routen

SOMMETS

7 Routen zum Dach der Alpen Es führt nicht nur ein Weg auf den Mont Blanc… Besonders zu Zeiten starken Andrangs kann es angenehmer sein, von den klassischen Wegen abzuweichen. Die technisch anspruchsvollsten Routen erfordern viel Erfahrung. Wählen Sie Ihre Route unter Berücksichtigung des Schwierigkeitsgrades, Ihrer Fähigkeiten und der Bedingungen im Gebirge aus. Die Routen sind nach Schwierigkeit und körperlichem Einsatz geordnet (in aufsteigender Reihenfolge) :

1. Der Normalaufstieg über die Goûter-Route.

Schwierigkeit : WS Nach der Fahrt mit der Zahnradbahn von Saint Gervais aus (oder auch von Les Houches mit der Seilbahn zur Bergstation Bellevue) ist es möglich, im “Refuge du Goûter” (3835 m – T1 : + 1450 m / T2 : + 1000 m) oder Refuge de Tête Rousse“ (3167 m – T1 : + 800 m / T2 : + 1650 m) zu übernachten. Diese zweite Option bietet die Möglichkeit, die berühmt berüchtigte steile Felsrinne, den “Couloir du Goûter”, zu einer optimalen Uhrzeit zu durchqueren und eine bessere Nacht zu verbringen.

2. Die “Trois Monts Route” (Tacul, Mont Maudit, Mont Blanc).

Schwierigkeit : WS+. Für diese herrliche Route, die technisch etwas anspruchsvoller als die zuvor beschriebene Route ist und an der Seilbahnstation der “Aiguille du Midi” beginnt, muss eine Übernachtung in der Cosmiques-Hütte eingeplant werden. (3613 m – T1 : + 50 m / + 1250 m). Die “Trois Monts” (die drei Gipfel) stehen für die Schulter des Mont Blanc du Tacul, den Col du Mont Maudit und den Mont Blanc.

3. Die Route über die Hütte “Les Grands Mulets” und N grat des Dôme du Goûter

Schwierigkeit : WS+. Es ist die historische Route der Erstbesteigung im Jahr 1786! Hierbei handelt es sich um den Klassiker unter den Routen für all jene, die im Frühjahr den Aufstieg per Skier unternehmen möchten. Los geht es an der Mittelstation der “Aiguille du Midi” oder der Hütte “Le Plan de l’Aiguille”, und die Route führt über die Berghütte “Refuge des Grands Mulets”. (3051 m – T1 : +750 m / T2 : + 1800 m).

4. Voie du Pape (oder Aiguilles Grises)

Schwierigkeit : WS +. Der Normalaufstieg von der italienischen Seite ist eine schöne und lange Schneeroute auf einem zuweilen komplexen Gletscher.

5. Querung Miage, Bionnassay, mont Blanc

Schwierigkeit : ZS (anspruchsvoll). Lange Odyssee mit luftigen und heiklen Gratpassagen.

6. Eperon de la Tournette

Schwierigkeit : ZS Große Expedition durch unberührtes Gelände mit Kletterpartien an Klemmkeilen und großem körperlichem Einsatz.

7. Arête de l’Innominata

Schwierigkeit : S+. Große Expedition mit großem körperlichen Einsatz und komplexer Routenführung.

Les itinéraires

Die Ausrüstung

BONHOMME

• Legen Sie sich eine Ausrüstung zu, die für das Bergsteigen in Gletschergebieten geeignet ist und deren Handhabung Sie beherrschen. Die Steigeisen sollen versehen sein mit “antibotts”, zwei Paar Handschuhe für das Hochgebirge geeignet, eine spezial Gletscherbrille (Kategorie 4), Wechselwäsche.

• Nehmen Sie einen Beutel für den Müll mit. Der Mont Blanc ist ein sensibler Naturraum und zudem geschütztes Weltnaturerbe.

• Helm, Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), Lawinensonde und Lawinenschaufel werden dringend empfohlen. Außer bei Lawinenverschüttungen kann die Schaufel auch zum Graben eines Loches für ein Notbiwak eingesetzt werden.

• Vergessen Sie nicht die nötigen Dinge : zu Ihrem Schutz (Sonnencreme…), für die Orientierung (Karte, Topo, Kompass, Höhenmesser, Pfeife, Stirnlampe GPS), für die Verpflegung (Nahrungsmittel, warme Getränke), für die Rettung : Spaltenrettungsset (5 Karabiner, 3 Eisschrauben, Umlenkrolle mit Rücklaufsperre, 2 Seilklemmen, Bandschlinge, Reepschnur), Telefon oder Funkgerät, Erste-Hilfe-Set.